Nachruf des Landesjugendkonvents auf Philipp Huhn
Auf der Herbstvollversammlung am vergangenen Wochenende wurde noch einmal besonders an Philipp Huhn erinnert und mit einem Nachruf sein außergewöhnliches Engagement, sein Humor und die Spuren, die er in unserer Gemeinschaft hinterlassen hat gewürdigt. Nach elf Jahren aktiven Ehrenamtes in der Evangelischen Jugend in Mitteldeutschland wurde Philipp Huhn Anfang des Jahres in den Jugend-Ruhestand verabschiedet. Am 16.04.2025 ist er im Alter von nur 30 Jahren unerwartet verstorben.
Nachruf auf Philipp Huhn
Gerade erst haben wir ihn verabschiedet… Nach elf Jahren aktiven Ehrenamtes in der Evangelischen Jugend in Mitteldeutschland wurde er von uns in den Jugend-Ruhestand geschickt. Knapp zwei Monate später mussten wir uns erneut von ihm verabschieden. Philipp Huhn ist am 16.04.2025 mit nur 30 Jahren unerwartet verstorben.
Aus dem Kirchenkreis Mühlhausen - auch wenn es für ihn bis zum Schluss der Kirchenkreis Eichsfeld war - kam Philipp mit 19 Jahren zum ersten Mal in den Landesjugendkonvent und warf sich sofort ins Geschehen. Schon wenig später vertrat er die Evangelische Jugend in verschiedensten Gremien. Besonders schnell zeigte er sein Talent und seinen Spürsinn für Finanzen und Strukturen, engagierte sich maßgeblich bei der Optimierung der Geschäftsordnungen und wurde dadurch zu einem unserer wichtigsten Berater und Strategen.
Das Eichsfeld brachte er nicht nur geografisch in den Landesjugendkonvent ein – mit ihm kam auch ein großes Stück Heimatliebe und: die berühmte Extrawurst. Trotz vegetarischer Tagung durfte die Stracke am Abend nicht fehlen. Auch mit weiteren legendären Erfindungen, wie der “Subtextflasche” – einem stillen Kommentar zur Gesprächskultur – hat Philipp unsere Sprache und Denkweise mitgeprägt. Er war ein Mensch der Klarheit. Faktisch, rational, mit der nötigen Distanz, dabei aber immer herzlich, konstruktiv und um Einigung bemüht. Er konnte uns komplexe Zusammenhänge verständlich machen und Emotionen einordnen. Seine ruhige, analytische Art war ein Gegenpol in stürmischen Debatten – und oft der Schlüssel zur Lösung.
Doch für viele von uns war Philipp auch eine Vertrauensperson, ein sicherer Hafen, ein guter Zuhörer; er hatte die Gabe, uns durch seine bedachten Antworten auf unserem Erkenntnisweg zu begleiten – sanft, aber direkt. Wer mit Philipp sprach, wurde oft gezwungen, ehrlich zu sein. Mit sich selbst und mit anderen. Und dann stellte er oft diese eine Frage, die einen noch Tage später beschäftigen würde.
Mit seinen theologischen Impulsen hat er Jung und Alt beeindruckt. Philipp hat aus seinem Alltag erzählt, von seinen Zweifeln und Erfahrungen – und uns damit immer wieder zum Nachdenken gebracht. Seine Worte haben getroffen, getragen, weitergeführt. Auch in der Landessynode der EKM setzte Philipp sich über die Grenzen der Generationen hinweg und baute Brücken zwischen der Jugend und den nicht mehr ganz so jugendlichen und trug damit maßgeblich zur Etablierung der Jugend in der EKM bei. Dabei hat er stets sein Wissen weitergegeben und sichergestellt, dass es auch nach ihm weitergeht, so auch im Patenamt des LJKs, wo er so einige Patenschaften übernommen hat.
Was sollen wir mehr sagen? Wie in Worte fassen, was wir selbst noch nicht begreifen können? War es doch Philipp, der immer wusste, welche Worte nötig waren. Mahnend, tröstend, klärend – und oft mit einem verschmitzten Lachen, das Spannung auflöste und Verbindung schuf.
Philipp hinterlässt eine Lücke. Auch wenn er uns hier nicht mehr mit seiner Präsenz beehrt hätte, so wäre er wohl bis ans Ende der Zeit ein treuer Berater der Jugend gewesen, bis seine Geschichten schließlich nur noch mit “Damals…” angefangen hätten.
Wir werden dich vermissen – als Freund, als Stimme der Vernunft, als Begleiter, als Mutmacher. Und als jemand, der uns gezeigt hat, wie Glauben und Denken, Lachen und Ernst, Herz und Verstand zusammengehen können.
Der Landesjugendkonvent der Evangelischen Jugend in Mitteldeutschland
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- Nachruf auf Philipp Huhn - (Sep 9, 2025 / 53 KB)