Krieg und Frieden Stammtisch - Rückblick - Ideen - Padlet

„...und wahre dir den vollen Glauben
an dieser Welt trotz dieser Welt.“ Theodor Fontane

Kinder nehmen viel wahr und reagieren sensibel auf das, was da gerade passiert. Sie werden konfrontiert mit Bildern von zerbombten Orten, von rollenden Panzern und schießenden Menschen. Sie sehen Flüchtlinge im Fernsehen und begegnen ihnen vielleicht im Ort und in der Schule. Das bringen sie mit in die Kinderkreise. 

Das bringen sie mit in die Kinderkreise. Sie fragen, warum Menschen böse sind und warum Gott das zulässt.
Darauf müssen wir reagieren. Spontan und bewusst. Wir sind als Kirche oft der einzige Ort, wo ihre Fragen und Sorgen nicht nur diskutiert, sondern auch theologisch aufgenommen werden. Die meisten Erwachsenen zuhause und in der Schule sind da hilflos.

Darum ein paar Tipps:

Immer wieder Zuhören. Dem einzelnen Kind oder der Gruppe. Hilfreich ist ein fester Rahmen oder ein Ritual immer zu Beginn der Veranstaltung. Dazu zünden wir eine Friedenskerze (die wir gemeinsam gestaltet haben) an, erzählen was uns bewegt, sprechen ein Gebet und singen ein Lied (z.B. Herr gib uns deinen Frieden). – Danach ist gute Zeit für andere Themen, Spiel und Spaß.

Achtsam für kleine Bemerkungen. Denn Kinder verarbeiten viele Erlebnisse im Spiel, beim Malen usw. Hier sind wir pädagogisch aufmerksam.

Wir sollten vermeiden, nationalistische Fronten zu unterstützen. Denn das tut Kriegsgegnern in Russland unrecht und sortiert Menschen in Schubladen von gut und böse. Nationalismus ist ein Nährboden für Konflikte.

Auch wenn in der Ukraine ein furchtbarer Krieg ist, dürfen die Kinder bei uns spielen und lachen; sich mit anderen Themen beschäftigen. Es ist eine Gratwanderung, den Themen von Krieg und Flucht nicht auszuweichen und gleichzeitig den Kindern Luft zum Leben und unbeschwertem Spielen zu lassen. Die Seele braucht Ruhe. Nicht nur die Kinderseele.

Warum lässt Gott das zu? Die Theodizeefrage kommt oft in existenziellen Momenten. Bei Krieg und Terror können wir darüber reden, dass Gott uns Menschen alle Möglichkeiten des Handelns gegeben hat. Zu lieben und zu hassen, zu helfen und brutal zu sein. Zu bauen und zu zerstören. Gut und böse zu sein.

Und ER hat uns gezeigt, dass die Liebe das Wichtigste ist. Es sind Menschen die schießen und töten, nicht Gott. Die Menschen können auf Gottes Willen hören und einfach aufhören. Gott sagt: Du sollst nicht töten.

Wir haben nicht auf alles eine Antwort. Das dürfen wir auch den Kindern sagen. Wir sind selbst traurig und hilflos und verstehen nicht, was Menschen anderen Menschen antun.

Achtsam umgehen mit Kindern aus der Ukraine. Aber: sie dürfen Kinder unter Kindern sein, sie sollen nicht das „Nächstenliebeprojekt“ werden, sondern mit den anderen spielen, lachen und leben. Bei Traumata sind Fachleute dran, nicht wir.


Wir haben für euch eine Materialsammlung für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Evangelischen Jugend der EKM zusammengetellt.

Hier geht es zum Padlet.

https://ekmjugend.padlet.org/evjugendekm/Ukraine

Dort findet ihr eine Auswahl  zu:

  • Mit Kindern und Jugendlichen über Krieg sprechen
  • Altersgemäße Infos für Kinder und Jugendliche
  • (Religions-) Pädagogisches Material
  • Kinderbücher als Einstieg zum Thema
  • Für den Frieden beten und singen
  • Hinweise zur Hilfe für Menschen in/ aus der Ukraine
  • Geflüchtete konkret unterstützen
  • Informationen für Geflüchtete
  • Positionierungen evangelischen Jugend und evangelischen Kirche und Verbänden