Thüringer Demokratiepreis 2019

Tagtäglich setzen sich Thüringer Bürgerinnen und Bürger für eine offene und demokratische Alltagskultur im Freistaat ein. Der Thüringer Demokratiepreis würdigt seit 2013 das Engagement der Menschen, die sich vor Ort mit einem hohen persönlichen Einsatz für eine aufgeschlossene und vielfältige Gesellschaft stark machen.
Unter den Preisträgern: JG Stadtmitte Jena und die Evangelische Jugend Greiz

Damit wird zivilgesellschaftliches und couragiertes Handeln lokaler Akteure für eine breite Öffentlichkeit sichtbar. Der Thüringer Demokratiepreis ermutigt Menschen, sich mit kreativen Ideen für ein demokratisches Miteinander zu engagieren.
Ausgezeichnet werden u.a. Vereine, Netzwerke, Initiativen und Einzelpersonen, die sich in ihrer Region beispielhaft einsetzten:
für Vielfalt und demokratische Teilhabe; gegen gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit, für die Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und gegen diskriminierende und antidemokratische Einstellungen, für die Unverletzlichkeit der Würde des Menschen und gegen Antisemitismus und Rassismus, für ein diskriminierungsfreies Miteinander u.a. in der Kita, Schule, am Arbeitsplatz und der Freizeit.
Die Hauptpreise sind mit jeweils 3.000, 2.000 bzw. 1.000 Euro dotiert. Zusätzlich gibt es Anerkennungspreise, die mit je 500 Euro dotiert sind.

Preisträger Thüringer Demokratiepreis 2019

Den mit 3.000 Euro dotierten 1. Hauptpreis erhält in diesem Jahr das „Eichsfelder Bündnis gegen Rechts“. Das Bündnis organisiert unter anderem den zivilgesellschaftlichen Protest gegen den sogenannten Eichsfeldtag der NPD sowie weitere Aktionen zur Stärkung der Demokratie vor Ort. Seit Jahren ist es die zentrale Struktur im Landkreis Eichsfeld, die offen gegen Rechtsextremismus aktiv ist

Der mit 2.000 Euro dotierte 2. Preis geht an die Junge Gemeinde Stadtmitte Jena für die Konzeption und Realisierung eines Erinnerungsortes in Form einer Holzskulptur für die vom NSU ermordeten Menschen. Das Projekt wurde von Jugendlichen und jungen Menschen auf den Weg gebracht. Die Holzskulptur steht heute auf der Johannisstraße im Zentrum Jenas.

2019 werden zwei 3. Hauptpreise verliehen, die jeweils mit 1.000 Euro dotiert sind. Geehrt wird Heidemarie Schwalbe aus Suhl. Die Geschichtslehrerin setzt sich seit vielen Jahren für ein demokratisches Miteinander und eine pluralistische Gesellschaft ein. Die „Brückenbauerin zwischen den Generationen“ war u. a. eine Mitinitiatorin der Suhler „Stolperstein-Initiative“, machte die jährlichen Gedenkveranstaltungen zur Reichspogromnacht zu einer festen städtischen Institution und hat sie sich um die Erforschung der jüdischen Geschichte ihrer Heimatstadt verdient gemacht. Sie ist Gründungsmitglied des Suhler Bündnisses für Demokratie und Toleranz.

Mit dem 3. Hauptpreis wird ebenfalls Michael Kleim ausgezeichnet. Der Theologe tritt entschieden gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Neonazismus ein. Mit seinem Engagement etwa in der Initiative „Die Kontinuierlichen“, am Runden Tisch in Gera oder als Stadtjugendpfarrer hat er wichtige Beiträge für das demokratische Miteinander in Gera geleistet.

Die Anerkennungspreise und damit je 500 Euro erhalten in diesem Jahr:

die Evangelische Jugend Greiz für den „Demokratiebus“, der Verein „Themar trifft Europa e. V.“ für den thüringisch-fränkisch-tschechischen Schüleraustausch zwischen den Partnerstädten Themar, Gerbrunn und Černošice das Theater am Markt Eisenach e. V. für das Sommertheater 2019 „Sein oder Nichtsein“ sowie das Aktionsnetzwerk gegen Rechtsextremismus Jena für seinen Arbeitskreis „Sprechende Vergangenheit“.