Kirchliche Angebote zu den Themen Flucht, Migration und zum Zusammenleben in einer vielfältigen Gesellschaft

Wir schauen nach Chemnitz, Köthen und Apolda. Die aktuellen Ereignisse sind beunruhigend und es ist Zeit aufzustehen und Farbe zu bekennen. #wirsindmehr

Hier sammeln wir kirchliche Angebote zu den Themen Flucht, Migration und zum Zusammenleben in einer vielfältigen Gesellschaft.

Habt ihr noch Hinweise auf weitere Angebote? Die nehmen wir gerne auf! Mail: josefine.zander(at)ekmd.de


Viertes chrismon spezial für Flüchtlinge erschienen

Nach den Ausgaben „Willkommen!“ (Mai 2016), „Ankommen!“ (März 2017) und „Bleiben!“ (November 2017) richtet sich die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) nun mit einem vierten Magazin an Flüchtlinge aus dem arabischen und persisch-afghanischen Raum und an ihre Helfer in evangelischen Gemeinden und diakonischen Einrichtungen. Das 24-seitige Heft erscheint zweisprachig in Deutsch/Arabisch und Deutsch/Persisch in einer Gesamtauflage von 300.000 Exemplaren. Die neue Ausgabe trägt den Titel „Mein Weg“. Der Untertitel lautet: „Kopftuch oder nicht, heiraten oder allein bleiben, dieser Job oder ein anderer, das entscheide ich“. Journalistinnen und Journalisten aus Syrien, Afghanistan, dem Iran und Ägypten, die für die von der EKD-geförderte Nachrichtenseite amalberlin.de (Hoffnung Berlin) schreiben, haben die Themen zusammengestellt. Das chrismon spezial für Flüchtlinge ist kostenlos. Es liegt der Septemberausgabe von chrismon plus bei und ist online als PDF abrufbar. Außerdem erhalten viele in der Flüchtlingshilfe aktive Gemeinden 10–20 Hefte standardmäßig Anfang September zugesendet. Bei höherem Bedarf können weitere Exemplare Hefte angefordert werden: fluechtlingsheft@chrismon.de. Unter dieser Adresse sind auch weiterhin die drei vorhergehenden chrismon spezial-Ausgaben für Geflüchtete bestellbar. Parallel zur gedruckten Ausgabe gibt es ein für Smartphones optimiertes, digitales Angebot. Unter www.chrismon-guter-start.de finden Flüchtlinge und Helfer alle Magazintexte und zusätzlich wertvolle Links und Informationsangebote.


Gemeinsames Wort zur Interkulturellen Woche 2018

In einem Gemeinsamen Wort der Kirchen laden der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, und der Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland, Metropolit Augoustinos, zur Teilnahme an der 43. Interkulturellen Woche ein. Sie findet vom 23. bis 29. September 2018 statt und steht unter dem Motto „Vielfalt verbindet“. Geplant sind mehr als 5.000 Veranstaltungen an über 500 Orten im gesamten Bundesgebiet. Mit dem Gemeinsamen Wort wenden sich die Bischöfe an alle, die sich im Rahmen der Interkulturellen Woche engagieren, und rufen zum Dialog auf: „Die politisch Verantwortlichen und wir alle sind gefragt, einen Beitrag zu einem guten Miteinander zu leisten. Um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu sichern, brauchen wir Orte, an denen Menschen in ihrer Verschiedenheit frei von Angst und Abwertung miteinander reden können – nicht anonym, sondern von Angesicht zu Angesicht.“ Die Interkulturelle Woche könne ein solcher Ort sein: „Auch dieses Jahr zeigt sich wieder: Überall in unserem Land gibt es ein vielfältiges Engagement für das friedliche und gute Zusammenleben. Dafür sind wir dankbar.“

Gemeinsames Wort der Kirchen zur Interkulturellen Woche 2018 - Begegnung – Teilhabe – Integration


Aktion "ankern statt Zentren"

Mit der Aktion „ankern statt Zentren“ wollen die Diakonie Hessen und die evangelischen Kirchen in Hessen ein klares Zeichen gegen Ausgrenzung, Abschottung und Rassismus setzen. Kritisiert werden die zunehmende Aushöhlung des Asylrechts, die Verhinderung des Familiennachzugs sowie der geplante und teilweise bereits stattfindende Umbau von Erstaufnahmeeinrichtungen in sogenannte „Ankerzentren“. Die Aktion stellt Postkarten, Buttons und Aufkleber zur Verfügung.

„ankern statt Zentren“ - Aktion gegen AnkerZentren


Argumentationshilfe gegen rechts

Ob Debatten über die „kriminelle Energie“ von Flüchtlingen oder spöttische Bemerkungen über das „Gutmenschentum“ der Diakonie – immer häufiger sind Mitarbeitende in ihrem privaten und beruflichen Umfeld mit ausgrenzenden und rechtspopulistischen Parolen konfrontiert. Das Diakonische Werk Rheinland-Westfalen-Lippe (RWL) hat dazu jetzt eine Broschüre mit praktischen Argumentationshilfen gegen rechte Stammtischparolen veröffentlicht. Das Leporello „Nächstenliebe verlangt Klarheit“ gibt Tipps für Gespräche, in denen Pauschalierungen und Wut nicht die Oberhand gewinnen, und zeigt auf, wo Fallstricke liegen und wie sich Grenzen ziehen lassen. Das Leporello gibt es online zum Download. Gedruckte Exemplare können hier kostenfrei bestellt werden.


Neue Homepage "Gottesdienst und Migration"

Die neugestaltete Homepage „Gottesdienst und Migration“ der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) stellt gottesdienstliches Material für den Umgang mit Geflüchteten und anderen Zugewanderten bereit. Dort finden sich Predigten und liturgische Texte zu Flucht und Migration, mehrsprachiges Material und viele Impulse für die interkulturelle Gemeindepraxis. Die Seite wurde im Auftrag der Arbeitsgruppe „Gottesdienst und Migration“ der Liturgischen Konferenz der EKD zusammengestellt.


#Unteilbar

Es findet eine dramatische politische Verschiebung statt: Rassismus und Menschenverachtung werden gesellschaftsfähig. Was gestern noch undenkbar war und als unsagbar galt, ist kurz darauf Realität. Humanität und Menschenrechte, Religionsfreiheit und Rechtsstaat werden offen angegriffen. Es ist ein Angriff, der uns allen gilt. Unter dem Hashtag #Unteilbar hat sich ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis gesammelt. Die Liste der Erstunterzeichnenden des Aufrufs ist lang.

Demonstration am 13. Oktober, 13 Uhr in Berlin – Solidarität statt Ausgrenzung – Für eine offene und freie Gesellschaft!

Weitere Informationen und Aufruf unterzeichnen: www.unteilbar.org/


Onlinepetition für humanere Flüchtlingspolitik

Unter dem Titel „Flüchtlingspolitik in Europa: Erst stirbt das Recht, dann der Mensch!“ haben Beatrice von Weizsäcker, Sven Giegold und Ansgar Gilster – alle drei sind Präsidiumsmitglieder des Deutschen Evangelischen Kirchentages (DEKT) – eine Petition zur Flüchtlingspolitik gestartet. Gefordert wird eine „christliche, menschenrechtliche und solidarische Flüchtlingspolitik in Europa“. Sie wendet sich sowohl an die Regierungen in der EU als auch ausdrücklich an die Kirchen. In dem Aufruf auf der Plattform change.org heißt es, es brauche jetzt klare Worte von der Spitze der Kirchen, mehr Klarheit und Entschiedenheit ohne politische Rücksichtsnahmen für eine humanitäre Flüchtlingspolitik. Mehr als 111.000 Menschen haben bereits unterzeichnet (Stand: 5. September 2018). Darunter auch der CDU-Politiker Norbert Blüm und die drei Leitenden Geistlichen Annette Kurschus, Ilse Junkermann und Manfred Rekowski.

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Fachtag: Skandalisiert und hochgeschrieben… | Rechtspopulismus als Herausforderung für den Journalismus

Die Evangelische Akademie Thüringen und die Landeszentrale für politische Bildung Thüringen veranstalten am 19. Oktober 2018 in Weimar einen Fachtag für Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Interessierte zum Thema „Skandalisiert und hochgeschrieben… Rechtspopulismus als Herausforderung für den Journalismus“. Gemeinsam mit Referierenden aus journalistischer Praxis, Wissenschaft und Zivilgesellschaft werden die Rolle der Medien im Umgang mit Rechtspopulismus in Europa in den Blick genommen und Strategien und Handlungsoptionen im journalistischen Umgang damit diskutiert.

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Erklärfilm für Flüchtlinge

Flüchtlinge können seit kurzem durch einen Erklärfilm lernen, wie man in Deutschland eine Wohnung mietet und was man dabei beachten muss. Der achtminütige Animationsfilm „Meine erste Wohnung in Deutschland“ mit Untertiteln in bisher sechs Sprachen wurde von der „Ökumenischen Wohnhilfe im Taunus“ produziert. Er stellt typisch deutsche Anforderungen vor, wie Mülltrennung, Nebenkosten und Kehrpflicht. Der Verein „Ökumenische Wohnhilfe im Taunus“ versucht, Menschen in Wohnungsnot im Main-Taunus-Kreis und im Hochtaunuskreis zu helfen. Dabei wird er von einem Förderverein und den beiden großen Kirchen unterstützt.

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Tagung: Identität. Macht. Verletzung. | Rassismuskritische Perspektiven

Identität ist kein unschuldiger Begriff. Vermutlich ist er auch kein biblischer oder christlicher, eher scheint er ein kirchlich gewachsener Begriff zu sein. In welcher Weise sind Theologie und Kirche damit in Macht- und Gewaltdynamiken involviert? Welche Perspektiven gibt es in Religionspädagogik und Theologie, die das Reden von „Werten der Aufklärung“, von „Leitkultur“ und „Integrationsleistungen“ beunruhigen und die möglicherweise Alternativen zu diesen Mustern bieten? In welcher Weise könnten Selbstbeschreibungen selbst- und gesellschaftskritisch vorgenommen werden? Wie wären Verletzbarkeit und Verletzungen zu thematisieren ohne die Perspektive von Widerständigkeit in antisemitischen, rassistischen oder antiziganistischen Verhältnissen zu vergessen? Diesen Fragen wird auf der Tagung interdisziplinär und aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Positionen nachgegangen.

Vom 8.10. bis 10.10.2018 in Berlin | Zur Veranstaltung


Abschlussbericht zur Integration junger Geflüchteter

Unter dem Titel „Für junge Geflüchtete: Gastfamilien, Vormundschaften, Patenschaften“ haben die Diakonie Deutschland und das Kompetenzzentrum Pflegekinder in einem Kooperationsprojekt zwei Jahre lang erforscht, wie minderjährige unbegleitete Geflüchtete in deutsche Gastfamilien integriert werden können. Die Ergebnisse liegen jetzt in einem Abschlussbericht vor.


Projekt "Netzteufel"

Das Projekt „NetzTeufel“ der Evangelischen Akademie zu Berlin ist seit Oktober 2017 auf der Suche nach Internet-Hetze im Namen des christlichen Glaubens. Nun wurden erste Zwischenergebnisse präsentiert. Demnach ließen sich die fünf am häufigsten wiederkehrenden Behauptungen mit folgenden Aussagen beschreiben: „Der Islam bedroht uns“, „Homosexualität bedroht Gottes Ordnung“, „Flüchtlinge unterwandern das Sozialsystem“, „Der Genderwahnsinn ist reine Ideologie“ und „Wir leben in einer Meinungsdiktatur“. Auf Basis dieser Ergebnisse sollen im weiteren Verlauf des Projekts christliche Anknüpfungspunkte gesucht werden, dem Hass etwas entgegenzusetzen und im Netz eine digitale demokratische Kultur zu stärken. Das Projekt „NetzTeufel“ wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert und von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) unterstützt.


Interreligiöses Projekt "JETZT erst recht!"

Die Evangelische Jugend in Deutschland will die Zusammenarbeit verschiedener religiöser Jugendverbände fördern, um Flüchtlinge zu unterstützen. Dazu hat sie das dreijährige Projekt „Jetzt erst recht! Religiöse Jugendverbände gestalten Zusammenleben in der Migrationsgesellschaft“ gestartet. Es soll an bundesweit zehn Orten junge evangelische, koptische und orthodoxe Christen sowie muslimische Jugendliche zusammenbringen. Das Ziel ist, Angebote für junge Flüchtlinge zu vernetzen. In einem begleitenden anderthalbjährigen Qualifizierungsprogramm werden haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter für diese Arbeit geschult.

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Leih-Ausstellung "Auf der Flucht: Frauen und Migration"

Die Leih-Ausstellung „Auf der Flucht: Frauen und Migration“ vom Evangelischen Presseverband für Bayern e.V. (EPV) präsentiert das Werk von neun Fotografinnen und Fotografen. Die Bilder schildern den Alltag von Frauen in Flüchtlingslagern und ihre schwierige Suche nach einer neuen Heimat. Die Ausstellung soll zur Diskussion anregen und den Dialog befördern. Begleitend zur Ausstellung wird eine Materialmappe mitgeliefert. Sie enthält eine Dokumentation, DVDs zum Thema, eine Informationsbroschüre mit pädagogischen Tipps und Ideen für die Projektarbeit in Schule, Gemeinde oder Bildungseinrichtung.

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Interaktive Karte: "Migration. Integration. Regionen"

Mit der Anwendung „Migration.Integration.Regionen“ bietet das Statistische Bundesamt ein interaktives Kartenangebot, das einen Überblick über die regionale Verteilung von Ausländerinnen und Ausländern sowie Schutzsuchenden in Deutschland auf Kreisebene bietet. Die Anwendung entstand in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Die Zusammenführung der Daten aus verschiedenen Quellen erleichtert vor allem regionale Analysen und Vergleiche. Visualisiert werden Daten zu den Themen Ausländeranteil, ausländische Bevölkerung, Schutzsuchende sowie Ausländerinnen und Ausländer am Arbeitsmarkt. Die Karte lässt sich in jede Webseite einbetten. Der Datensatz, der hinter der Anwendung liegt, kann als tsv-Datei heruntergeladen werden.


Onlineportal für Geflüchtete

Die Diakonischen Werke Breisgau-Hochschwarzwald, Ortenau und Lörrach haben gemeinsam mit dem Flüchtlingsrat Baden-Württemberg und dem Menschenrechtszentrum Karlsruhe für Geflüchtete und Ehrenamtliche in Baden-Württemberg das Online-Portal www.w2bw.de entwickelt. Es liegt in Arabisch, Dari, Deutsch, Farsi, Englisch, Französisch, Paschto und Tigrinya vor und bietet Geflüchteten in einfacher Sprache vielfältige und nützliche Informationen. Werbepostkarten und -plakate sind beim Flüchtlingsrat Baden-Württemberg unter info@fluechtlingsrat-bw.de oder telefonisch unter 0711 / 5532834 erhältlich.


Wanderausstellung "Kunst trotz(t) Ausgrenzung"

Am der bundesweiten Wanderausstellung „Kunst trotz(t) Ausgrenzung“ der Diakonie Deutschland haben sich Künstlerinnen und Künstler unterschiedlicher sozialer, kultureller und ethnischer Herkunft beteiligt. Es handelt sich um eine künstlerische Absage an Fremdenfeindlichkeit und Rechtspopulismus. Die Ausstellung ist Teil des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Noch bis zum 31. Oktober ist sie in Braunschweig zu Gast und wird dort an drei Standorten gezeigt.